- Géza
- Géza1) Géza, Großfürst der Magyaren (seit etwa 970), * um 940/945, ✝ 1. 2. 997; aus dem Geschlecht der Arpaden; seit etwa 985 Ȋ mit Adelheid von Polen; brach die Selbstständigkeit der Stammesfürsten und schuf die Grundlagen des Burgkomitatssystems. Erwählte sich Gran (Esztergom) zum Sitz; 974 auf den Namen Stephan (István) getauft, bereitete er die Christianisierung seines Volkes durch Kontakte mit Kaiser Otto III. und Berufung von Missionaren (Adalbert von Prag) vor.S. de Vajay: Der Eintritt des ungar. Stämmebundes in die europ. Gesch. (1968).2) Géza I., König von Ungarn (seit 1074), * um 1044, ✝ 25. 4. 1077; Sohn König Bélas I., kämpfte - zunächst mit seinem Vater - gegen seinen von Kaiser Heinrich IV. unterstützten Vetter Salomon (* 1051/52, ✝ 1087 [?]), den er in der Schlacht von Mogyoród (14. 3. 1074 besiegte. Die Emailplatten der ihm als Geschenk vom byzantinischen Kaiser Michael VII. Dukas übersandten Krone wurden später in den Kronreif der Stephanskrone eingearbeitet.3) Géza II., König von Ungarn (seit 1141), * um 1130, ✝ Buda (heute zu Budapest) 31. 5. 1162; Sohn König Bélas II. Seine Regierungszeit war mit Kämpfen gegen das (Heilige Römische) Reich und Byzanz erfüllt. Durch seine Frau Euphrosina wurde er 1148-52 mehrfach in dynastischen Streitigkeiten in Kiew verwickelt. Unter ihm erhielten die ersten nach Ungarn berufenen Deutschen (anfangs Flamen und Wallonen, später auch Rheinländer, allgemein »Sachsen« genannt) in der Zips und in Siebenbürgen Siedlungsrecht.
Universal-Lexikon. 2012.